Ihr Warenkorb ist gerade leer!
EU Data Act 2025: Rechte, Pflichten & Tipps

Ab dem 12. September 2025 gilt der EU Data Act in allen Mitgliedstaaten verbindlich. Er verändert den Umgang mit Daten grundlegend – für Unternehmen wie auch für Privatpersonen. Doch was bedeutet das konkret? Welche neuen Rechte entstehen, welche Pflichten gelten für Unternehmen – und wo liegen Chancen und Risiken?
EU Data Act – Das Wichtigste zusammengefasst
- Verbindlich ab 12.09.2025 in allen EU-Staaten
- Neue Datenzugriffsrechte für Verbraucher
- Unternehmen müssen Schnittstellen bereitstellen und Transparenz gewährleisten
- Ausnahmen für KMU entlasten kleinere Betriebe
- Hohe Strafen bei Verstößen (bis 20 Mio. € oder 4 % Umsatz)
Was ist der EU Data Act?
Der EU Data Act ist eine neue EU-Verordnung, die ab dem 12. September 2025 gilt. Er legt fest, wie Daten aus Geräten, Maschinen und digitalen Diensten genutzt und geteilt werden dürfen. Bisher hatten vor allem Hersteller die Kontrolle darüber, welche Informationen ihre Produkte sammeln. Mit dem Data Act ändert sich das: Auch Nutzer und Dritte sollen künftig fairen Zugang zu diesen Daten haben.
Die wichtigsten Ziele:
- Innovation und Wettbewerb fördern
- Rechte von Verbrauchern stärken
- Fairen Datenzugang für KMU schaffen
Damit unterscheidet sich der Data Act von bestehenden Regelwerken: Die DSGVO schützt personenbezogene Daten, während der Data Act vor allem Nutzungsdaten betrifft – etwa Sensordaten aus Autos, Haushaltsgeräten oder Maschinen. Der Data Governance Act (DGA) schafft freiwillige Datenräume, der Data Act geht einen Schritt weiter und macht Rechte und Pflichten verbindlich.
Wer ist vom EU Data Act betroffen?
Die Verordnung betrifft eine Vielzahl von Akteuren:
- Unternehmen: Sie müssen Daten aus ihren Produkten und Diensten bereitstellen, wenn Kunden oder Geschäftspartner dies verlangen.
- Verbraucher: Sie erhalten mehr Kontrolle über ihre Gerätedaten und können diese bei Bedarf an Dritte weitergeben oder beim Anbieterwechsel mitnehmen.
- KMU: Viele kleine Unternehmen sind von den Pflichten ausgenommen – profitieren aber von faireren Wettbewerbsbedingungen, da große Anbieter keine einseitigen Vertragsklauseln mehr durchsetzen dürfen.
- Behörden: Sie dürfen in Krisensituationen Daten anfordern, wenn dies im öffentlichen Interesse liegt.
Ab wann gilt der EU Data Act?
Der Data Act wurde im Dezember 2023 beschlossen. Ab dem 12. September 2025 ist er in allen Mitgliedstaaten verbindlich – ohne dass nationale Gesetze nötig sind, da es sich um eine EU-Verordnung handelt.
Für Unternehmen bedeutet das Handlungsdruck: Sie sollten ihre Prozesse, Verträge und Systeme bereits jetzt geprüft und angepasst haben, um rechtzeitig konform zu sein. Für Verbraucher heißt es: Schon bald mehr Rechte und Transparenz beim Umgang mit den eigenen Daten.
Rechte und Pflichten im EU Data Act
Der EU Data Act verändert sowohl die Rechte der Verbraucher als auch die Pflichten der Unternehmen. Ziel ist es, mehr Transparenz und Fairness im Umgang mit Daten zu schaffen.
Rechte der Verbraucher
Bislang kontrollierten meist die Hersteller, welche Daten Geräte sammeln. Mit dem Data Act stehen Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt. Sie erhalten künftig:
- Direkten Datenzugriff: z. B. auf Sensordaten aus Autos oder Smart-Home-Geräten
- Weitergabe an Dritte: etwa an Werkstätten, Versicherungen oder Reparaturdienste
- Portabilität beim Anbieterwechsel: Daten lassen sich ohne Zusatzkosten mitnehmen
- Transparenz: Hersteller müssen klar erklären, welche Daten gesammelt und wie sie genutzt werden
Ein praktisches Beispiel: Wer ein Auto besitzt, kann künftig selbst entscheiden, ob die erfassten Daten nur beim Hersteller bleiben oder auch einer freien Werkstatt zur Verfügung stehen.
Pflichten der Unternehmen
Für Unternehmen entstehen neue Aufgaben:
- Schnittstellen bereitstellen: Daten müssen sicher und unkompliziert abrufbar sein
- Transparenz schaffen: Welche Daten werden gesammelt und wie genutzt?
- Faire Verträge anbieten: Einseitige Klauseln, die KMU benachteiligen, sind unzulässig
- Datensicherheit gewährleisten: Geschäftsgeheimnisse und personenbezogene Daten müssen geschützt bleiben
Kernaussage: Unternehmen müssen sich auf mehr Offenheit einstellen – und Prozesse, Verträge sowie Technik anpassen.
Rechte vs. Pflichten im Überblick
Rechte der Verbraucher | Pflichten der Unternehmen |
Zugriff auf Gerätedaten | Bereitstellung technischer Schnittstellen |
Weitergabe an Dritte in Echtzeit | Transparenzpflicht über Art und Nutzung der Daten |
Datenportabilität beim Anbieterwechsel | Verbot unfairer Vertragsklauseln gegenüber KMU |
Anspruch auf klare Informationen | Schutz sensibler Daten und Geschäftsgeheimnisse |
Sanktionen & Konsequenzen
Der EU Data Act ist kein „Papiertiger“, sondern eine Verordnung mit klaren Durchsetzungsmechanismen. Unternehmen, die die neuen Vorgaben ignorieren oder unzureichend umsetzen, müssen mit spürbaren Strafen rechnen.
Die Höhe der Bußgelder orientiert sich an der DSGVO: Verstöße können mit bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes geahndet werden – je nachdem, welcher Betrag höher ist. Damit will die EU sicherstellen, dass auch große Konzerne die Regeln ernst nehmen.
Zuständig für die Überwachung sind die nationalen Aufsichtsbehörden in den Mitgliedstaaten. Sie können nicht nur Beschwerden prüfen, sondern auch stichprobenartige Kontrollen durchführen und Sanktionen verhängen.
Neben den finanziellen Risiken spielen auch Reputationsschäden eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen, das den Zugang zu Daten blockiert oder Verbraucherrechte missachtet, riskiert das Vertrauen seiner Kunden und Partner. Hinzu kommen mögliche zivilrechtliche Klagen, wenn Geschäftspartner oder Verbraucher ihre Ansprüche durchsetzen wollen.
Um diese Risiken zu vermeiden, sollten Unternehmen die wichtigsten Vorbereitungsmaßnahmen rechtzeitig umgesetzt haben:
- Dateninventur: Überblick schaffen, welche Daten gesammelt und wie sie genutzt werden.
- Verträge prüfen: Unfaire oder unzulässige Klauseln entfernen.
- Technische Schnittstellen: Datenzugriff für Nutzer und Geschäftspartner ermöglichen.
Vorteile und Risiken des EU Data Act
Der EU Data Act bringt weitreichende Veränderungen für Unternehmen und Verbraucher. Viele Regelungen eröffnen neue Chancen, gleichzeitig sehen sich Unternehmen mit zusätzlichen Pflichten und Unsicherheiten konfrontiert.
Vorteile & Chancen
- Mehr Wettbewerb und Innovation: Durch fairen Datenzugang können auch kleinere Unternehmen neue Produkte und Services entwickeln.
- Stärkere Verbraucherrechte: Nutzer haben mehr Kontrolle über ihre Gerätedaten und können Anbieter leichter wechseln.
- Neue Geschäftsmodelle: Datenbasierte Services – etwa in der Automobilbranche oder im Smart-Home-Bereich – werden gefördert.
- Transparenz: Einheitliche Regeln schaffen mehr Vertrauen in die digitale Wirtschaft.
Risiken & Kritik
- Gefahr für Geschäftsgeheimnisse: Unternehmen müssen sensible Daten freigeben, was Missbrauchsrisiken birgt.
- Mehr Aufwand für Compliance und IT: Schnittstellen, Prozesse und Verträge müssen angepasst werden.
- Konflikte mit Branchenregeln: Besonders in regulierten Bereichen wie Medizintechnik kann es Überschneidungen geben.
- Rechtliche Unklarheiten: Manche Definitionen im Gesetz sind noch unscharf, was Unsicherheit in der Praxis schafft.
Was müssen Unternehmen jetzt tun?
Der EU Data Act ist Realität – für Unternehmen heißt das: jetzt handeln. Wer die neuen Pflichten ignoriert, riskiert nicht nur hohe Bußgelder, sondern auch den Verlust von Kundenvertrauen. Mit wenigen gezielten Maßnahmen lässt sich jedoch eine solide Grundlage schaffen, um die Anforderungen zu erfüllen.
Checkliste: 6 To-dos für Unternehmen
- Dateninventur: Überblick schaffen, welche Daten entstehen und wie sie genutzt werden.
- Verträge prüfen: Unzulässige oder einschränkende Klauseln entfernen.
- Schnittstellen einrichten: Nutzer müssen Daten sicher und einfach abrufen können.
- Compliance sicherstellen: Vorgaben mit DSGVO und internen Prozessen abstimmen.
- Mitarbeiter schulen: Teams auf neue Verbraucherrechte vorbereiten.
- Risikoanalyse: Schutzmaßnahmen für sensible Daten und Geschäftsgeheimnisse festlegen.
Wer diese Schritte umsetzt, erfüllt nicht nur die rechtlichen Vorgaben, sondern kann den Data Act auch als Chance für neue Services und Wettbewerbsvorteile nutzen.
Branchen im Fokus
Der EU Data Act betrifft grundsätzlich alle Unternehmen, die digitale Produkte oder Dienste anbieten. Besonders sichtbar wird der Wandel jedoch in Branchen, in denen große Mengen an Nutzungsdaten entstehen und bislang oft nur vom Hersteller kontrolliert wurden.
- Automobil: Moderne Fahrzeuge sammeln zahlreiche Sensordaten. Künftig kann der Fahrzeughalter diese Daten auch mit unabhängigen Werkstätten oder Versicherungen teilen – statt an den Hersteller gebunden zu sein.
- Smart Home & IoT: Vernetzte Haushaltsgeräte wie Heizungen, Kühlschränke oder Staubsauger erzeugen wertvolle Informationen. Verbraucher erhalten direkten Zugriff darauf und können diese Daten mit Dienstleistern ihrer Wahl teilen.
- Kleine und mittlere Unternehmen: Auch Handwerksbetriebe, Dienstleister oder lokale Anbieter profitieren. Sie können Daten von Geräten oder Maschinen ihrer Kunden nutzen, ohne dass ein großer Hersteller den Zugang blockiert. So entstehen neue Chancen für Serviceleistungen und Innovation.
Besonders in diesen Bereichen werden Verbraucherrechte gestärkt und Wettbewerbsbarrieren abgebaut – ein wichtiger Schritt hin zu einer faireren Datenwirtschaft in Europa.
Kosten, Aufwand & Umsetzung
Die Umsetzung des EU Data Act erfordert bei vielen Unternehmen Anpassungen – vor allem bei Technik, Prozessen und Verträgen. Der Aufwand hängt stark von der Branche und der Unternehmensgröße ab.
Für kleine und mittlere Unternehmen sind die Anforderungen oft überschaubar: Häufig reicht es, bestehende Verträge anzupassen und einfache Schnittstellen einzurichten. Bei größeren Firmen mit komplexen IT-Systemen kann der Aufwand deutlich höher sein, etwa durch zusätzliche Compliance-Strukturen oder Investitionen in Datensicherheit.
Unabhängig von der Größe gilt: Wer frühzeitig handelt, vermeidet nicht nur Strafen und Rechtsrisiken, sondern kann die Investitionen langfristig nutzen – etwa für neue Services, effizientere Abläufe und stärkere Kundenbindung.
Entwicklung, Ausblick & mögliche Urteile
Mit dem Start des EU Data Act am 12. September 2025 endet die Theorie – nun zeigt sich in der Praxis, wie die neuen Regeln umgesetzt werden. Viele Details werden sich erst durch konkrete Anwendungsfälle klären.
Wahrscheinlich ist, dass es in den kommenden Jahren zu ersten Gerichtsverfahren kommt. Streitpunkte könnten etwa sein: Welche Daten genau müssen herausgegeben werden? Wie sind Geschäftsgeheimnisse zu schützen? Und wann dürfen Unternehmen den Zugriff verweigern?
Auch Verbraucherschutzorganisationen werden eine wichtige Rolle spielen. Sie werden genau prüfen, ob Verbraucherrechte tatsächlich durchgesetzt werden und Verstöße gegebenenfalls rechtlich verfolgen.
Die EU selbst hat angekündigt, die Umsetzung zu beobachten und bei Bedarf Nachbesserungen vorzunehmen. Das bedeutet: Der Data Act ist kein starres Gesetz, sondern Teil einer laufenden Entwicklung hin zu einer europäischen Datenökonomie.
Fazit
Der EU Data Act markiert einen Wendepunkt im Umgang mit Daten in Europa. Verbraucher gewinnen mehr Kontrolle über ihre Gerätedaten und können diese künftig flexibel nutzen, während Unternehmen klare Pflichten zur Transparenz und fairen Zusammenarbeit erfüllen müssen.
Für Unternehmen – insbesondere kleine und mittlere Betriebe – bedeutet das: Jetzt handeln, um Prozesse und Verträge anzupassen. Wer frühzeitig die Weichen stellt, erfüllt nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern kann den Data Act auch als Chance für neue Services und Geschäftsmodelle nutzen.
Für Privatpersonen bringt die Verordnung spürbare Vorteile: mehr Rechte, mehr Transparenz und mehr Entscheidungsfreiheit im digitalen Alltag – sei es beim Auto, im Smart Home oder bei anderen vernetzten Produkten.
Am Ende ist der Data Act nicht nur ein weiteres Gesetz, sondern ein entscheidender Schritt hin zu einer faireren und zukunftsfähigen Datenökonomie in der Europäischen Union.
FAQ zum EU Data Act
Die DSGVO schützt personenbezogene Daten. Der Data Act regelt den Zugang zu Nutzungsdaten, z. B. aus Maschinen oder Geräten. Beide greifen ineinander.
Vor allem Nutzungs- und Gerätedaten, die beim Einsatz digitaler Produkte entstehen. Personenbezogene Daten bleiben weiterhin durch die DSGVO geschützt.
Ab dem 12. September 2025 verbindlich in allen EU-Staaten.
Ja, sobald sie Produkte oder Dienste in der EU anbieten.
Bis zu 20 Mio. € oder 4 % des weltweiten Jahresumsatzes.
Kleinstunternehmen und Start-ups sind in vielen Fällen nicht verpflichtet, die Anforderungen umzusetzen.
Mehr Kontrolle über Gerätedaten, einfache Weitergabe an Dritte und klare Informationen über Datennutzung.
Unser Vorlagen-Tipp
Unser Vorlagen-Tipp
-
Vorteilspaket – Geheimhaltung
Ursprünglicher Preis war: 64,84 €32,90 €Aktueller Preis ist: 32,90 €. -
Auskunftsanspruch – Handelsvertreter gegenüber Unternehmer
4,50 € -
GmbH, Auskunftsverweigerung
2,90 €